Knie

Das Kniegelenk ist ein Dreh-Scharniergelenk, lediglich zum Schluss der Kniebeuge kommt es zu einer Rotation des Unterschenkels gegen den Oberschenkel. Aus dieser Tatsache heraus erklärt sich die häufige Schädigung des hinteren Anteils des Innenmeniskus, da hier nicht nur der meiste Druck bei der Beugung wirkt, sondern zusätzlich durch die Drehung auch Scherrkräfte auf dem Meniskus einwirken. Sowohl der Innen- als auch der Außenmeniskus bestehen aus Knorpelgewebe, welches sich leider von selber weder regenerieren noch heilen kann. Ursache ist die schlechte Durchblutungs-Situation. Der Kapselnahe Meniskusanteil hat jedoch noch eine gute Durchblutung, dagegen ist das mittlere Drittel wenig durchblutet, der Rest dann gar nicht mehr.

Das Meniskusgewebe hat die Funktion, einwirkende Kräfte zwischen Oberschenkel und Unterschenkel zu puffern und in der Fläche zu verteilen, gleichzeitig sind diese beiden halbmondförmigen Knorpelscheiben zur Führung der beiden Gelenkpartner da. Aus diesem Gründen ist es sehr wichtig, im Rahmen einer Schädigung entweder des Innen- oder des Außenmeniskus so viel wie möglich an Gewebe zu erhalten. Dieses erfolgt durch eine Naht, sofern die Rissformation im Kapselnahen oder mittleren Drittel liegt. Weitere und besonders wichtige Stabilisatoren sind die Bänder am Kniegelenk. In der Regel können Verletzungen des Innen- oder Außenbandes konservativ austherapiert, in wenigen Fällen muss eine Naht oder Refixation durchgeführt werden.

Am bekanntesten sind aber sicherlich unsere Kreuzbänder. Diese haben ihren Namen dadurch erhalten, dass sie sich, betrachtet man das Kniegelenk von der Seite, tatsächlich in der Mitte des Gelenkes kreuzen Verletzungen des hinteren Kreuzbandes sind eher selten, hier besteht durchaus die Möglichkeit einer Selbstheilung des Bandes, so dass meist ein konservatives Vorgehen sinnvoll ist.

Anders hingegen verhält es sich mit dem vorderen Kreuzband. Dieses reißt am häufigsten durch eine Drehbewegung des Beines nach außen bei fixiertem Unterschenkel . Ein konservativer Therapieansatz ist dann sinnvoll, wenn es sich um eine Verletzung beim älteren Menschen handelt, ein sportlicher Anspruch nicht besteht und / oder eine Instabilität im Verlauf nicht auftritt.

Grundsätzlich wird jedoch empfohlen, eine Verletzung des vorderen Kreuzbandes operativ zu behandeln. So kann durchaus die Möglichkeit bestehen,  ein am Oberschenkel abgerissenes Kreuzband wieder dort zu fixieren. Dieses ist allerdings nur selten möglich. In der Regel muss eine Plastik des vorderen Kreuzbandes durchgeführt werden. Hierzu gibt es verschiedene Techniken und auch verschiedene Körpereigene Sehnen, die für eine solche Plastik geeignet sind. Durch den Riss des vorderen Kreuzbandes verbleibt trotz möglicher muskulärer Stabilisierung immer eine Mikro-Instabilität zwischen Oberschenkel und Unterschenkel.

Über die Jahre hinweg führt das dann seiner schnelleren Abnutzung des Gelenkknorpel und hierdurch dann auch zur Ausbildung einer Arthrose (Verschleiß eines Gelenks). Aus diesem Grund ist eine vordere Kreuzbandplastik in der Regel indiziert, die sonst eintretende Schädigung des Gelenkknorpels ist unumkehrbar. Da unser Gelenkknorpel, welcher zu über 80 % aus Wasser besteht (5 % sind Knorpelzellen, der Rest Eiweiß und Zucker), keine Nerven, keine Gefäße und auch keine Lymphbahnen enthält, ist eine Heilung eines Knorpelschadens nicht möglich. Es bildet sich bestenfalls ein so genannter Faserknorpel, der die Aufgaben unseres hyalinen Knorpels nicht einmal ansatzweise übernehmen kann. Dieser Faserknorpel führt also dann auch zur Entwicklung einer Arthrose. Nicht jeder Knorpelschaden ist symptomatisch, nicht jede Knorpel-Abnutzung behandlungsbedürftig. 

Meniskus

Außen- und Innenmeniskus sind halbmondförmige Gebilde aus robustem Faserknorpel, die das Zusammenspiel der runden Oberschenkelgelenkfläche mit der relativ flachen Gelenkfläche des Unterschenkels harmonisieren. Sie können von Verschleiß, Teil- oder kompletten Rissen betroffen sein, welches dann  Gelenkflächenschädigungen bis hin zu einer Arthrose (Gelenkverschleiß) zur Folge haben kann.

Meniskusverletzungen sollten daher in der Regel operativ durch einen Schlüsselloch-Eingriff (Arthroskopie) versorgt werden. Dabei steht bei mir der Meniskus-Erhalt im Vordergrund, also der Versuch, Schädigungen durch Nähte zu versorgen. Leider ist dies nicht immer trotz verschiedener Techniken möglich, so dass ich dann nur gerade das Nötigste an Meniskus-Substanz entferne.

Kreuzband

Unsere Kreuzbänder stellen den zentralen Stützpfeiler des Kniegelenkes dar. Die Verletzung des vorderen Kreuzbandes ist viel häufiger als die des hinteren. Ursächlich ist eine Außendrehung des Beines bei fixiertem Unterschenkel, was häufig z.B. beim Fußball oder Ski-Fahren passiert. Für die Stabilität des Kniegelenkes ist der Ersatz oder die Refixation des vorderen Kreuzbandes gerade bei jüngeren und aktiven Patienten unumgänglich, denn schon eine leichte Instabilität sorgt für Folgeschäden am Gelenkknorpel und den Menisken, welches in der Folge eine Arthrose, also Gelenkverschleiß, zur Folge hat. Der Ersatz des hinteren Kreuzbandes hingegen erfolgt meist nur bei ausbleibendem konservativen Therapieerfolg,

Die Versorgung der vorderen Kreuzbandruptur führe ich in der Regel stationär durch. Im Rahmen einer Knie-Spiegelung (Arthroskopie) wird ERST die Diagnose gesichert. Dabei wird geprüft, ob ggf. die Möglichkeit besteht, das vordere Kreuzband im Falle eines Ausrisses aus dem Oberschenkel mit Hilfe von Fiberglas-Fäden und Schraub-Ankern zu refixieren. Ansonsten wird Sehnenmaterial (hierzu werden meine Patienten individuell beraten) entnommen und häufig in der sogenannten „all-inside“ Technik das neue vordere Kreuzband eingesetzt.

Kniescheibe – patello-femorales Gelenk

Das medizinische Kniegelenk besteht nur aus dem Oberschenkel und Unterschenkel. Definitionsgemäß bildet der Oberschenkel dann aber auch noch mit der Kniescheibe ein weiteres Gelenk, in der Medizin wird dies das Patello-Femorale Gelenk genannt.

Durch die normalerweise  bestehende V-Form des so genannten Gleitlagers der Kniescheibe wird die Kniescheibe bei der durch Bewegung im Kniegelenk im Sinne eines Schüssel-Schloss-Prinzips in dieser Rinne bewegt. In den vergangenen Jahren hat dieses so genannte Patello-femorale Gelenk immer mehr Beachtung bekommen. Durch die besondere Form kommt es immer wieder zu angeborenen Varianten in diesem Gelenk, die manchmal für den Patienten im Laufe des Lebens zu erheblichen Beschwerden führen können. Dabei wird dieses Gelenk nicht nur durch die eigene Form beeinflusst, sondern Faktoren wie zum Beispiel Drehfehler im Bereich des Ober- oder Unterschenkels, Hoch- oder Tiefstand der Kniescheibe oder Verletzungen des stabilisieren Bandapparates üben einen erheblichen Einfluss auf dieses Gelenk aus, welcher dann zu Schäden im Gelenkknorpel führen kann. Deshalb müssen bei Erkrankungen in diesem Bereich sämtliche Faktoren auf krankhafte Veränderungen abgeklärt werden. Besonders wichtig ist die Behandlung einer Instabilität der Kniescheibe. 

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